Erster Akt

In der Ouvertüre erlebt der Zuschauer in opulenten Bildern die Entstehung des Universums. Doch der Urknall erzeugt nicht nur die Welt, auf der wir leben, sondern entfacht schicksalhaft auch den Kampf zwischen Gut und Böse. Dieser Kampf wird bestritten zwischen Satanas, dem personifizierten Übel, der für die dunkle Seite der menschlichen Seele steht, und dem Geheimnisvollen, der Verkörperung des Guten und Aufrichtigen. Im Laufe der Menschheitsentwicklung scheint Satanas diesen Kampf immer öfter zu gewinnen...

Die Zeitreise endet im Frankreich des 16. Jahrhunderts: Die Menschen sind gezeichnet von der Angst der Inquisition und dem Schwarzen Tod. Der junge und gläubige Wissenschaftler Michel de Nostredame studiert an der weltberühmten Universität von Montpellier Medizin. Entgegen der damals vorherrschenden Meinung, kranke und fiebernde Menschen müssten unbedingt zur Ader gelassen werden, ist Nostradamus davon überzeugt, dass allein Hygiene und seine Naturmedizin die geeigneten Hilfsmittel seien. Selbstbewusst setzt er sich für seine Erkenntnisse ein und entfesselt so einen Disput mit seinem Professor Antoine Romier. In diesem Moment greift Satanas ins Geschehen ein: Die Pest hält Einzug in Montpellier. Michel de Nostredame stellt sich dem Kampf gegen diesen übermächtigen Gegner und erringt einen ersten Sieg. Durch Pillen aus getrocknetem Rosenöl und Ambra und einem speziell von ihm entwickelten Pulver gelingt es, die Pest – nicht aber Satanas - zu besiegen. Missgunst und Neid gegen seine unorthodoxen Methoden und seinen unglaublichen Erfolg bringen ihn vor das Inquisitionsgericht, wo ihn Satanas in Person des Inquisitors bereits erwartet.

Sein unbeugsamer Glaube an Gott und die Hilfe des Geheimbundes „fratres rotae crucis" (Bruderschaft um Julius Scaliger) bewahren ihn vor dem sicheren Tod als Ketzer.
Auf dem Fest zu seiner Befreiung lernt er im Hause seines Freundes Julius Scaliger in Agen die attraktive Henriette kennen. Die beiden verlieben sich und heiraten.

Satanas scheint endgültig besiegt. Wenn da nicht diese schrecklichen Visionen wären, die Nostradamus immer wieder quälen. Während Michel de Nostredame in Montpellier die Doktorwürde verliehen bekommt, holt Satanas zu einem erneuten Schlag aus. Henriette und die Kinder liegen im Sterben.

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